In
diesen Tagen leuchtet von vielen Plakatwänden eine 9V Batterie mit einer
Zapfpistole dran. Was in der Werbung ganz schnell geht, ist in der Realität
schon schwerer. Vor einigen Jahren gab es eine ähnlich schiefe Werbekampagne
von RWE, wo ein Autofahrer voll Stolz Wasser mit einem Gartenschlauch in den
Tank seines AUDI TT füllt. Was die Werbung uns da vermitteln will, sind
Visionen. Visionen brauchen aber eine Basis in der Wirklichkeit. Ohne diese
Basis gilt der JUSO-Spruch unseres Ex-Bundeskanzlers Schröder- „Wer Visionen
hat, muss zum Arzt.“
Im Konflikt mit den
Naturgesetzen
Naturgesetze lassen sich nicht ausschalten. Der Mensch als Anwender von
technischen Lösungen und als Bestandteil der belebten Natur tut gut daran, sich
nicht gegen die Naturgesetze zu stellen. Die
Menschheit hat am Beginn des 21 Jahrhunderts ein Problem mit der Beschaffung der
Energiemengen, die für den westlichen Lebensstil erforderlich sind. Wenn diese
Energiemengen aus fossiler Energie stammen, kommt das Problem Klimagas CO2 dazu.
Mit beiden Bildern aus der Werbung wird ein Lösungsansatz nur vorgegaukelt.
Ernsthafte Beobachter müssen sich gegen diese Taschenspielertricks wehren.
Weder durch Elektro-Autos noch durch Wasserstoff-Autos wird der Kern des
Energieproblems getroffen. Eine Batterie ist keine Energiequelle und ein
Wasserstofftank ist es auch nicht. Hinter beiden Formen der Energiespeicherung
muss eine akzeptable Primärenergiequelle bestehen. Wie unsicher die
Energiequellen der Welt sind, zeigt die sog. „Autokrise“.
Es sei daran erinnert, dass der Niedergang der Autohersteller in den USA mit dem
Ansteigen des Rohölpreises auf 150 Dollar begann. Es ist schlichtweg
unbegreiflich, warum sich ein ganzer Industriezweig auf einen Rohstoff stützen
mag, der zum größten Teil aus dem „feindlichen“ Ausland kommt. (hierzu den
4. Offenen Brief an A.Opel) Wir stehen vor dem Paradoxon, dass kein Staat mit
einer nennenswerten Autoproduktion über das notwendige Rohöl verfügt.
Elektrizität als Energiequelle wird nur aus AKWs in den nötigen Mengen zu
beschaffen sein. Darauf bauen die Energiekonzerne, ohne das bekannt zu machen.
Der Bereich alternative Energie, also Wasser, Sonne, Wind, Biomasse ist entweder
schon ausgereizt (Wasser), nur mir stark steigenden Aufwendungen zu realisieren
(Wind) oder stößt auf massiven Widerstand der Verbraucher wegen der
Korrelation zur Lebensmittelherstellung. Bleibt Sonnenlicht als Stromquelle,
aber ein Reihenhausdach reicht nicht, um mit dem Auto täglich zur Arbeit zu
fahren. So sieht es auf der Beschaffungsebene aus.
Wir müssen also zunächst und sofort mit der vorhandenen Energie sparsamer
umgehen.
Warum
also das Schmierentheater der Konzerne? Weiße Salbe auf die Nerven der
Verbraucher! Die Politiker, denen
es in der Regel an Sachkunde fehlt,
sonnen sich im Ideenreichtum der Werbestrategen. Die Werbeleute kümmern sich
aber nicht um die Realisierbarkeit ihrer Ideen, in der Welt der Werbung ist der
Knalleffekt das Ziel. Alle großen Autohersteller haben auch Konzepte für
Elektroautos in der Schublade. Nachdem das herkömmliche Automobil als Umweltschädling
stigmatisiert ist, wird das „umweltfreundliche“ Elektroauto aus dem Hut
gezaubert. Natürlich wird das E-Mobil bald schon das Produkt der Begierde, dafür
wird die Werbung schon sorgen. Neue Produkte braucht der Markt. Noch bevor Erdöl
wirklich knapp ist, soll der Verbraucher
sich vorstellen können, das Ende des Erdölzeitalters wäre für ihn als
Autofahrer kein Problem, weil er dann mit dem neuen Produkt Elektroauto
weitermachen kann wie gehabt. Wenn aber Millionen E-Mobile die Straßen
frequentieren, dann wird Strom knapp und teuer. Dann braucht man neue (Atom)Kraftwerke,
die nach den Regeln der Marktwirtschaft vom Verbraucher bezahlt werden. In
unserer Art zu wirtschaften muss alles Geld kosten, alles wird zur Ware, egal ob
es ersetzbar ist oder nicht. Die Erdölvorräte der Welt sind schon bald
komplett zu Geld gemacht, ersetzbar sind sie nicht. Was kommt als nächstes
dran?
Heute
wird das Gas Wasserstoff leicht und einfach aus Erdgas gewonnen. Niemand, der
vernünftig wirtschaften muss, wird Wasserstoffgas aus dem scheinbar unendlichen
Vorrat der Meere gewinnen wollen. Kurz gesagt ist der Energieaufwand viel größer
als der Energiegewinn. (Siehe Allg. Infos, Wasserstoff) Wenn demnächst Wasser
in großem Umfang in seine Gase zerlegt wird, dann mit dem Geld der dumm
gemachten Verbraucher.
Aber es gibt einen noch viel wichtigeren, weil überlebenswichtigen Aspekt. Wasser
in seine Bestandteile spalten ist
gleichbedeutend mit Wasservernichtung.
An allen Gliedern der Aufbereitungskette entweicht das Gas Wasserstoff und
verschwindet unaufhaltsam und unersetzbar im Weltall. Wie viel Wasser unseres
blauen Planeten darf der Mensch in Geld verwandeln, wie viel Wasser darf er
vernichten?
Wirkliche Lösungen auf dem Energiesektor sind längst vorgestellt
worden, Treibstoffe aus der Natur sind bei planvollem Vorgehen die einzig
dauerhafte Antwort. Aber gerade eben noch wird die Biokraftstoffschiene mit
Absicht durch eine neue Steuer zerstört. Ein Schelm, der dahinter Lobbyarbeit
vermutet.
Georg
Lohmann, Dez.2008
Copyright G.Lohmann - Letzte Änderung 16.12.2008