BioCar Geschichte und Geschichten Teil 54
Vierter
Offener Brief an die A. Opel AG – 8.11.2008
Sehr
geehrter Herr Opel,
zuletzt
habe ich Ihnen im September 2004 geschrieben (nachzulesen unter Allg. Infos auf
unserer Homepage) und Ihnen weitere Schwierigkeiten vorhergesagt. Die haben Sie
nun, aber vor allem Ihre Mutter GM, die auch in den letzten Jahren nicht klüger
geworden ist. 2004 schrieb ich Ihnen... vielleicht liegt es an der Strategie
Ihrer Mutter. Sie will nicht dazulernen. Alle Ihre Dieselfahrzeuge könnte man
mit Rapsöl oder mit Mischungen aus Diesel und Rapsöl fahren.“
Heute
steht in der Zeitung “GM verbrennt Milliarden - Pleite
im ersten Quartal 2009?“
Woran
liegt das und was bedeutet das für die Adam Opel AG? Wider alle Vernunft baut
GM nach wie vor PKWs mit riesigen Benzin-Motoren, die selbst bei sparsamster
Fahrweise 16 Liter pro 100 km verheizen. Seit Jahrzehnten weiß man aber, dass
ein Dieselmotor dieselbe Leistung mit 10-11L/100km erbringt. Zwei Drittel des
Benzins in den USA stammen letztlich aber aus Krisengebieten, die von Amerika
nicht alle beherrscht oder besetzt werden können. Mit Entsetzen bemerken die
Amerikaner, dass sie auf die
Spritpreise und die OPEC keinen Einfluss nehmen können. Den Treibstoff für die
Dieselflotten könnten die USA aber mühelos innerhalb einer Dekade aus Biomasse
im eigenen Land gewinnen. GM würde also ohne Staatsknete pleite gehen, weil die
Firmenlenker nicht begreifen wollen, dass sich die Autoindustrie auf ein Produkt
stützt, das überwiegend aus dem feindlichen Ausland kommt. Auch 2008 wird die
Tochter Adam Opel AG Verlust machen, aber die Mutter hat kein Geld mehr, mit dem
Ihr Überleben gesichert werden kann. Was wollen Sie tun?
Erdöl, das in 2 bis 3 Jahrzehnten für dann weltweit etwa 1 Milliarde
Kraftfahrzeuge nicht mehr verfügbar sein wird, muss durch nachwachsende Energie
ersetzt werden. Das muss man langfristig planen und umsetzten. Der leichte Weg,
Anbauflächen für Nahrungsmittel zur Treibstoffgewinnung einzusetzen, hat sich
schon als Irrweg gezeigt. Dieser Schnellschuss führt nur zu steigenden
Lebensmittelpreisen und offenbart die Konzeptlosigkeit der Autohersteller. Wenn
Sie demnächst wieder Tausende Mitarbeiter freistellen, dann versäumen Sie
nicht, den richtigen Weg in die Autozukunft aufzuzeigen. Das sind die
Treibstoffe aus Biomasse, die auf bisher nicht genutztem Brachland gewonnen
werden. Nie war die Gelegenheit dazu so günstig, denn die Erwärmung der Biosphäre
und vorhersehbar zunehmende Niederschläge (nachzulesen unter Allg.
Infos/CO2 und was nicht in der Zeitung steht) versprechen ein Erfolgsmodell.
2004 schrieb ich Ihnen: „Erneuerbare Energien sind Ihre Chance, in 5 Jahren hätten
Sie verlorenes Terrain wiedergewonnen, wenn Sie die Kurve kriegen. Wenn nicht,
ist Ihr Laden in 5 Jahren nur noch ein dürres Gerippe, ein Gespenst“
2009 sind die 5 Jahre um, noch ist Zeit, wenigstens Ihre Ideen für Autoantriebe
auf der Basis von regenerativen Treibstoffen bekannt und Ihren Einfluss auf
irregeleitete Politiker geltend zu machen. Die Verteufelung von Treibstoffen aus
der Natur ist eine Dummheit, die schon jetzt in der Pflanzenöl- und
Biodieselindustrie Schäden in Milliardenhöhe angerichtet und Tausende Arbeitplätze
vernichtet hat.
Mit
freundlichen Grüßen
Georg
Lohmann
München im November 2008
Copyright G.Lohmann - Letzte Änderung 12.11.2008