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BioCar Geschichte und Geschichten - Teil 44

Der BioCar- Computer

Alle Bausätze von BioCar haben eines gemeinsam, das Messen und Verwerten von Temperaturen. Schon die ersten Bauformen von anno 1994 hatten eine automatische Umschaltung von Diesel auf die Alternative, wenn der Motor und das kühlwasserbeheizte Zweitanksystem ausreichend warm genug sind. Diese temperaturgesteuerte Umschaltung braucht justierbare Signalgeber an Stellen, die sich mit dem Motor oder Kühlmittel erwärmen. In der Urform waren das Bimetall –Thermostaten aus Bügeleisen, die am Metallgehäuse des Altfettfilters angelötet waren. Der Filter erwärmt sich durch das durchfließende Kühlmittel und der Inhalt ist irgendwann von fest oder halbfest auf flüssig übergegangen. In der Lernphase hatte ich ein Schauglas im Heizungsgitter vor der Windschutzscheibe, wo ich einen halben Teelöffel Altfett zwischen 2 Glasscheiben eingeklebt hatte. Beim Start stellte ich das Muster auf den Kopf und sobald die Heizwärme das Fett verflüssigt hatte, floss der Inhalt in die untere Hälfte. Das dauerte bei Kälte länger, aber im Tank und Filter war das Fett genauso weit aufgeheizt. Das Signal „Fett flüssig“ wurde nun über den Regelthermostaten an das Magnetventil Zweittank gegeben, unterbrach den Dieselzufluss und öffnete die Fettzufuhr. Die automatische Umschaltung von Diesel auf die Alternative ist eine wichtige Einrichtung zur Vermeidung von überflüssigen Dieselfahrten und ärgerlichen Pannen. Zu frühes Umschalten bedeutet natürlichen, dass der Motor wegen Spritmangel abstirbt. Ein zweiter Regelthermo überwachte und begrenzte die Aufheizung der Anlage. Diese mechanischen Regler sind ungenau und schmutzempfindlich und mehr als einmal mussten die Kontakte gereinigt werden. Diese Schwächen waren ein gefundenes Fressen für den Ingenieur Udo Ottl, der 1999 in seinen Daimler W124 eine BioCar-Anlage eingebaut hatte. Als Spezialist für Steuerungselektronik und zweifacher Preisträger baute er mit den Komponenten seiner preisgekrönten Steuerung für Solaranlagen eine Steuerung für das Zweitanksystem in seinem Fahrzeug ein. Zweitank - und Solaranlagen haben einiges gemeinsam. In beiden Systemen geht es um den gesteuerten Wärmetransport über Magnetventile. Diese Zusammentreffen von speziellen Fähigkeiten hat zu einer sehr produktiven Zusammenarbeit geführt mit einer Kette von nützlichen Erweiterungen und Verbesserungen. Udo Ottls Urcomputer war in der Ablage der Mittelkonsole fest eingebaut. Seit 1999 haben die Steuerungscomputer die jetzige äußere Form. Beginnend mit meinem Vorschlag, den Computer in einer Box mit Steckeranschluss leicht mitnehmbar zu machen, über die akkustischen Äusserungen des Rechners, die automatische Umschaltung auf Diesel bei leerem Zweittank oder zu hoher Motortemperatur hat sich eine lange Reihe von zusätzlichen Funktionen ergeben. Wie aus Ideen praktische Anwendung wird, kann man meinem Schreiben an Ottl vom 16.12.2002 ablesen. 
Die praktische Umsetzung dieses Vorschlags hat keinen Monat gedauert. Das können nur Könner so schnell. In seiner momentanen Programmierung kann der Computer auch die modernsten Dieselmotoren mit einer 2-Tankanlage so bedienen, dass ein problemloser Dauerbetrieb möglich ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Bericht von Harald Böhm mit seinem Daimler-A-Klasse-CDI unter Vorbildliche Umbauten, (der inzwischen –Aug. 2007-) über 100 000km mit  Rapsöl gefahren ist Inzwischen wird auch unser Steuerungscomputer von einigen Erwerbern einer BioCar-Anlage abgekupfert, was für die Kopierer unangenehme Folgen haben wird. Daneben ist, psychologisch betrachtet laut Sigmund Freud, der Verlust des Schamgefühls eine ernsthafte seelische Erkrankung. Es besteht seit Jahren ein Gebrauchsmusterschutz auf den Steuerungscomputer für Zweitankanlagen durch das DPMA, was unübersehbar auf jedem Rechner aufgedruckt ist. Wirklich eingeseift werden aber die Käufer einer solchen oberflächlichen Kopie. Es handelt sich um verdünnte Aufgüsse der Originalidee,  die blinken und ein Display haben, aber einige nicht mal das. Dank der guten Zusammenarbeit mit Udo Ottl und auch seiner eigenen Beiträge zur Fortentwicklung gibt es bei unseren Steuerungscomputern einen uneinholbaren Entwicklungsvorsprung auf der Basis von Können und Wissen.

 Siehe auch  Beschreibung des BioCar-Computers

Fortsetzung folgt

Übersicht BioCar Story


Copyright G.Lohmann - Letzte Änderung 27.08.2007