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BioCar Geschichte und Geschichten - Teil 35
Auto fährt mit altem Fett
Seit 1995 fertige ich mein
Werbematerial, Flugblätter und Broschüren, selbst. Jedes Jahr im Herbst findet
die Umweltmesse RENA in Sontheim statt. Kaum war sie etabliert, stellte ich
meine Zweitank-Umbauten dort aus und hatte auch sofort Erfolg. Auf einem
Flugblatt war stichwortartig beschrieben, dass jedermann sein Dieselfahrzeug
mit Ölen und Fetten von Pflanze und Tier betreiben kann, wenn er mit Diesel
startet und etwas später auf aufgeheiztes Öl oder Fett umschaltet. Immer wieder
wurde ich auf Ludwig Elsbett angesprochen und ich bemerkte hautnah, wie seine
Vorarbeiten das Gelände geebnet hatten. Die meisten hatten aber auch noch in
Erinnerung, wie kostspielig ein Pflanzenölauto in der Anfangszeit war. Da spielte der Komfortvorteil einer
Eintank-Lösung kaum eine Rolle. Mein Angebot des Nachrüstbausatzes für jedes
Dieselfahrzeug überzeugte sofort. Auch die Möglichkeit der Weiterverwendung des
einmal erworbenen Bausatzes in Folgefahrzeugen war eine vollkommen neue Idee.
Das geht natürlich mit extra
gefertigten oder umgebauten Motoren nicht. Auch die Tatsache, dass hier kein
Eingriff in die Allg. Betriebserlaubnis (ABE) vorliegt, weil an abgasrelevanten
Teilen nichts verändert wird, überzeugte jeden. So kam es, dass keine der
Messen verging, wo ich nicht sofort oder anschließend eine Menge Bausätze
verkaufen konnte. Im August 1998 wurde wieder eine Weltpremiere vorgestellt,
die etwas später bei der RENA im Herbst alle Blicke auf sich zog. Der Dipl.
Ing. Roman Rieger aus Teisendorf ließ seinen fabrikneuen ASTRA TDI mit dem
BioCar-Zweitanksystem ausrüsten und stellte ihn zusammen mit meinem schon etwas
älteren ASTRA dem staunenden Publikum vor.
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Auch Roman Riegers ASTRA wurde mit Gebrauchtmaterial befeuert, was wohl auch der Grund für das Ableben der Einspritzpumpe 3 Jahre später war. Die defekte Einspritzpumpe ist als Anschauungsmaterial noch vorhanden und zeigt im Hochdruckteil den Einfluss von Ölen mit zu hohem Säuregehalt. Dieses Öl wurde als Mischöl angeliefert, obwohl wir nach den Testfahrten bei Prof.Sagerer auf dem Prüfstand der Bundeswehruniversität immer gebrauchtes Soyaöl bestellt hatten. So wurde einmal mehr durch Profitgier gepaart mit Unehrlichkeit vermeidbarer Schaden verursacht. Ich habe daraus gelernt. Nach wie vor werden BioCar-Umbauten mit Altmaterial gefahren, das die Betreiber allerdings selbst einsammeln, reinigen und begutachten. Aber ich rate ab, Altmaterial zu kaufen. Da ist die Verlockung doch zu groß, ungeeigneten Dreck ohne Gewähr als „billigen“ Treibstoff zu verkaufen.
Fortsetzung folgt
Übersicht BioCar StoryCopyright G.Lohmann - Letzte Änderung 21.7.2003