G. Lohmann Prototypenbau, 81541 München, Welfenstraße12,
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BioCar Geschichte und Geschichten - Teil 25
Nützliche Prototypen
Im Lauf von 10 Jahren habe ich die Komponenten des Zweitanksystems mindestens dreißig mal verändert und neu zusammengestellt. Am Anfang war nur klar, dass man für den Fett-Betrieb eine lückenlose Beheizung zwischen Motor und Tank braucht. In dem Patent DE 44 33 500 beschränke ich mich schlicht auf die Beschreibung der mit Kühlwasser beheizten Teile Tank und Heizleitung. Das genügte damals auch, denn die Vorerfinder beschränkten sich auf die Beheizung des zweiten Tanks und es blieb ungeregelt, dass der Kraftstoff zwischen Tank und Einspritzanlage stocken oder fest werden konnte ohne Einrichtung zum Aufheizen und Verflüssigen. Aber schon in der Patentanmeldung 196 35 220 von `96 kamen Bauteile zum Einsatz, die man erst erfinden musste. Das war z.B. der innenbeheizte Filter und die Umlaufregulierung mit dem Taktgeber. Der innenbeheizte Filter war unverzichtbar, weil ein "außenbeheizter" Filter wie die bekannten Schraubsockelheizungen am Dieselfilter nicht funktionieren. Da ist einfach der Wärmefluss durch die Dichtungen dazwischen zu gering. Auch zwischen Heiztank und Motor muss der Wärmefluss stimmen und das erreichte ich mit einem Kupferrohr in einem 1/2" Wasserschlauch. Diese Heizleitung mit den Endstücken zur Trennung von Sprit und Wasser war anfangs ein elend sperriges Teil beim Einbau in die Fahrzeuge. Aber es war und ist enorm wichtig. Erst hier, auf dem Weg vom Heiztank zum Motor, wird die zähe Alternative in diesem 4 bis 5 Meter langen Wärmetauscher richtig aufgeheizt. Einer der blödesten Kopierer meines Verfahrens verzichtet bei seinen Einbauten ganz auf die Heizleitung mit der Folge, dass der Sprit auf dem Weg vom Tank zum Motor wieder völlig auskühlt. Ich kenne zwei der übertölpelten Käufer, einer hat seine Anlage von mir nachrüsten lassen, der zweite schüttet im Winter Diesel in den Heiztank. Diesem Blödmann von Kopierer ist einfach die Fertigung der notwendigen Endstücke der Heizleitung zu aufwendig. Diese vier wesentlichen Bauteile, Heiztank, Heizfilter, Heizleitung, Taktgeber, wurden in den Jahren mehrmals verbessert. Am Anfang stand immer ein Prototyp zum Ausprobieren der Grundidee. Auf das Kupferrohr in der Heizleitung folgte der Polyamidschlauch, auf die verlöteten Endstücke die verschraubten. Auf die aufwendigen Heizfilter von Liewehr mit den vielen Drehteilen zunächst die Plastikfilter mit dem Heizstab im Siebfilter, auf den Taktgeber für die Umlaufregulierung der Taktgeber zum Mischen der beiden Kraftstoffe im Computer. Einige Muster habe ich nur gebaut, um die Funktion des Prinzips zu beweisen. Ein Beispiel hierfür ist die Regelung der Tanktemperatur mit einem einfachen Thermostat im Wasserumlauf statt eines teuren Magnetventils. Dafür baute ich eine kleine Messingdose mit eine Membran aus einem Autoschlauch. Unterhalb der Membran im geschlossenen Teil war eine Mischung aus Äther und Spiritus. Oberhalb der Membran Kühlwasserein- und Ausgang. Zwischen beiden eine kleine Spiralfeder, welche die Membran von den Öffnungen wegdrückt. Erwärmt nun das Kühlwasser das Äthergemisch, dehnt es sich aus und drückt die Feder zusammen. Dadurch verschließt sich der Wasserumlauf und die Dose kühlt wieder aus. Je nach Mischung der beiden Flüssigkeiten kann man die Arbeitstemperatur einstellen und so die Tanktemperatur stabil halten ohne das kompliziertere Magnetventil.
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Fortsetzung folgt
Übersicht BioCar StoryCopyright G.Lohmann - Letzte Änderung 15.11.2002