G. Lohmann Prototypenbau, 81541 München, Welfenstraße12,
Tel/Fax 089/484837
BioCar Geschichte und Geschichten - Teil 24
Noch ein Astra und noch einer
Der erste Astra, der mit dem Riesentank, wurde im Sommer 97 zum Privatauto meiner Frau. Sie fährt ihn noch heute, und zu dem Streifschaden aus der Tiefgarage sind noch ein paar andere kleine äußerliche Macken gekommen. Motor und Einspritzpumpe sind in überraschend gutem Zustand, wenn man bedenkt, was dieser Dieselmotor mitmachen musste. Mindestens dreißigmal im Jahr vergisst meine Frau das abendliche Umschalten auf Diesel. Dann erlebe ich morgens häufig, wie ein Kammermotor mit kaltem Pflanzenöl in der ESP anspringt oder nicht. Inzwischen hat meine Frau schon gelernt, dass die Vorglühanlage höchstens dreißig Sekunden arbeitet. Also startet sie ein paar Mal hintereinander mit den Erholungspausen für den Anlasser (immer noch der erste). Springt der Motor dann an, steigt gemütlich ein kleiner Atompilz hinter unserer Hecke auf. Im Winter habe ich aber oft genug nachhelfen müssen. Wir schleppen dann, weil das immer geht. Sobald der Pumpeninhalt umgerührt und mit etwas Diesel nachgefüllt ist, läuft der Motor ohne Nachhilfe. In der warmen Jahreszeit bringt sie das Auto mit kaltem Pflanzenöl ohne Hilfe zu Laufen, weil mit der dieselseitigen Schnellspülpumpe der Inhalt der ESP viel schneller mit Diesel aufgefüllt wird. Im Spätsommer 1997 wird unser Zweit-Astra M-LM zum Biofahrzeug. Den Tank für die Radmulde macht der Meister Hentschel nach einer Pappschablone. Er ist ein Nachbar von Meister Liewehr, der die Drehteile für meine Heizfilter fertigt. Beide Bauteile kann man auf der Fotoseite Sept.97 sehen. Der Tank fasst 45 Liter und passt haargenau in die Radmulde. In die darüberliegende Abdeckung habe ich ein kreisrundes Loch gesägt, damit man zum Tanken nur den Teppich wegklappen muss. Als Tankverschluß kam hier ein abgeschnittener Kühlerverschluß zum Einsatz. Den Tank habe ich mit Bauschaum eingeschäumt, was ihn festhält und eine prima Wärmeisolierung ausmacht. Gewitzt durch einige Erfahrung mit dem TÜV ging die Abnahme von Tank, Druckprüfung und betriebssicherem Einbau hier in einem Arbeitsgang vor sich. Ich fuhr mit dem fest eingebauten Tank, der gleichzeitig mit Pressluft auf den vorgeschriebenen Prüfdruck von 0.3 bar aufgeblasen war (Manometer hing dran), zur Abnahme. Die in der Vorschrift genannte Prüfzeit war somit auch schon abgehakt. Folge: Druckprüfung, Begutachtung von Tank und sicherem Einbau kostengünstig in kürzester Zeit.
unten im Bild |
|
|
Der M-LM war nun mein glänzendes Vorführauto, keine 3 Jahre alt und ca. 70000 km auf der Uhr. Und er wirkte ganz schnell. Ein paar Wochen später sprach mich der Vertreter einer Naturfarbenfirma auf der Straße an, nachdem er meine Aufkleber gelesen hatte. In seinem Fahrzeugbestand gab es den fast baugleichen ASTRA, den er ganz gern mit Pflanzenöl betreiben würde. So kam es dann auch. Im Dezember 97 ging der 95- Liter-Tank für den Naturfarbenvertreter M.Kraft in Auftrag, den auch der Meister Hentschel baute.
|
Inhalt 93 Liter |
Soya-Ö betankt |
Dieser voluminöse Tank war genau auf den Bedarf von Michael Kraft berechnet, der in dieser Zeit zwischen Bayern und Mecklenburg-Vorpommern pendelte und unterwegs möglichst nicht tanken wollte. Das war nun gegebene Tatsache. Michael Kraft ist heute, fast 5 Jahre später, immer noch mit einem BioCar unterwegs. Er hat nun seine eigene Firma "ambula - Projektentwicklung" und fährt seit 2 Jahren einen Passat mit einer Computeranlage Typ 8 (gibt gern Auskunft 0172 8319917) In dieser Zeit hatte ich eine kleine Anzeige in der "WELT", wo in etwa stand - Überschrift PFLANZENÖL statt DIESEL, darunter, wir rüsten Fahrzeuge auf Pflanzenöl um. Das fand Lothar Fetz aus Rosslau höchst interessant. Er hat dort ein Catering-Unternehmen, in dem pro Jahr über 20 000 Liter gebrauchtes Fritieröl anfallen. Kurze Zeit später besuchte er mich mit einem seiner IVECO Kleinlaster, der bald danach zum weltersten Fritieröl - Transporter wurde. Hier wurde die Anlage mit dem Würstchenglas - ZWB eingebaut. Lothar Fetz lies noch zwei weitere IVECO umbauen, so dass er letztlich sein gesamtes Fritieröl verfahren konnte und kann. Diese Pionierleistung wurde dann anschließend auch einige male in Presse und Fernsehen gewürdigt, was L.Fetz neben der enormen Dieselersparnis auch zu einer Bekanntheit verhalf, die er mit seinen Bratfischen nicht erlebt hätte. Man kann Lothar Fetz auch auf meiner website www.biocar.de unter "Vorbildliche Umbauten" kennen lernen. Die Fetz-family sind echte Pioniere, die trotz einiger Probleme mit schlechter Einbauarbeit und nachlässigem Service von der BioCar-Bausatz-Idee überzeugt sind. In einer Kundenbefragung durch BioCar gab Fetz an, dass er 1000 Liter Diesel pro Monat einspart. Fetz filtert sein Fritieröl mit einer Anlage von BioCar. Mit der bewährten Technik eines erfahrenen Filterfabrikanten filtert er sein gebrauchtes Öl auf 1 my. Dabei ergibt sich nach dem Filtervorgang folgendes verblüffendes Ergebnis. Fetz kaufte das Pflanzenöl für etwa 1 DM pro Liter ein. Nach Produktion seiner Bratfische wurde das alte Pflanzenöl mit Hilfe der Filteranlage und der BioCar Zweitankmethode zum vollwertigen Dieselersatz mit einem Wert von damals 1,20 DM. Heute ist Pflanzenöl nur geringfügig teurer geworden, aber Diesel kostet in DM gerechnet über 1,60 DM ( heute in München 0.82 EURO) Ich freue mich mit Lothar Fetz über diesen Fortschritt in ökologischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Obwohl einer seiner Motoren kaputtgefahren wurde, nach Angaben Fetz 60 000km kein Ölwechsel gemacht, hat sich der Aufwand längst ausgezahlt. Heute wissen wir auch mehr über die Schmierölproblematik und kein Motor muss wegen der Schmierölverschlechterung kaputt gehen.
Fortsetzung folgt
Übersicht BioCar StoryCopyright G.Lohmann - Letzte Änderung 1.11.2002