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BioCar Geschichte und Geschichten - Teil 23

Fetti 2 gestorben - neuer Anfang

Nachdem Rengel das Versuchsfahrzeug auf den Kopf gestellt hatte, blieb mir zunächst nur übrig, die verwertbaren Teile auszubauen. An die Ölwannensteuerung kam ich auf dem Schrottplatz nicht heran, auch wäre dann vielleicht etwas vom "Motoröl" ausgelaufen und ich hätte zuviel erklären müssen. Denn das "Motoröl" sieht nicht aus wie Motoröl. Es ist nicht pechschwarz sondern bleibt goldgelb, auch nach 100 000 km. Wenn die Schrottler dann neugierig geworden wären, hätten sie die Ölwanne weggeschraubt und die nächste Überraschung erlebt. Da Innere des Motors ist an keiner Ecke schwarz sondern so blank, als wenn der Motor keine Sekunde gelaufen wäre. Innerhalb von einer Woche trägt das saubere Frittenöl jeden Rest von Ölschlamm innerhalb des Motors ab. Der Dreck landete bei Fetti 2 im Ölfilter, den ich mehrmals in kurzen Abständen erneuerte. Der dritte Ölfilter blieb sauber, was man durch Ausblasen mit Pressluft feststellen konnte. Bei Fettis Ableben gab es Deutschlands ersten Altfett-ASTRA schon. Im April 1997 baute ich einen der 70-Liter- Tschechentanks in den Kombi ein, der am 18.Mai 97 TÜV-Segen erhielt.


Tank hinter Sitzbank


Tank fertig eingebaut


Leitungen sind angeschlossen


Heizleitung
hinten


Heizleitung
vorne


Motorraum

Diesen Riesentank wollte ich haben, weil das unser Reise/Urlaubsauto werden sollte. Auf den von meiner Frau und mir bevorzugten Reisestrecken nach Südtirol und Österreich muss man bei einer Reichweite von 2500 km mit den beiden Tanks keinen teuren Sprit kaufen. Im Gegenteil nahmen wir bei unseren Südreisen die Steueroasen zwischen Italien, Schweiz und Österreich ins Visier. In Livigno kostete Diesel damals 0.64 DM, also 33 Cent. Da war schon logisch, dass wir bei Eintreffen in Livigno höchstens eine Teekanne voll Diesel im Tank hatten. Der Riesentank wurde also intensiv genutzt und Diesel wurde nur getankt, wenn es spottbillig war. Auch Richtung Ungarn bewährte sich die Methode, obwohl der Geiz hier seine Grenzen findet. Auf unserem Ungarn-Trip sind wir im Frühsommer 97 genau 1530 km gefahren, haben aber nur 8 Liter Diesel verbraucht.


Am Neusiedler See


Steuereinheit
Fettbetrieb


Österreich / Ungarn

Der Astra war damals mein ganzer Stolz. Er war ja gerade 3 Jahre alt und glänzte wie neu. Beim Kauf waren über 100.000 km auf dem Tacho, aber da Auto lief unglaublich. Bei einem Umbau eines Renault Espace im Allgäu fuhr ich bei der abschließenden Probefahrt hinter dem Espace mit Tacho 200. Was den Kunden Briechle zur Bemerkung veranlasste: " ...meiner funktioniert prima, aber Ihrer geht auch nicht schlecht". Kurze Zeit später sah aber der Astra M-ES schon älter aus. Meine Frau setze ihn in der Tiefgarage an einen Pfeiler und die Seite reparieren hätte zu viel Zeit und Geld gekostet. Bald trat nun der M-LM in mein Tüftler-Leben und mit diesem Fahrzeug wurden viele wichtige Kapitel der BioCar- Geschichte geschrieben. Den M-ES fährt meine Frau noch heute, Mitte 2002. Er hat inzwischen über 250.000 km auf der Uhr mit dem Originalmotor und der ersten Einspritzpumpe. Beides war nie kaputt, bis auf einen abgerissenen Zahnriemen mit den üblichen Folgen. Auch dieses Fahrzeug wurde von mir mit der Kraftstoffschmierung ausgerüstet und fährt nur gebrauchtes Fritieröl mit einigen Anteilen an gehärtetem Fett. Meine Frau versteht nichts von Motoren und vergisst so etwa 30 mal im Jahr das Umschalten auf Diesel. Dann höre ich oft, wie sie ein paar Mal startet und das schwarze Wölkchen steigt über die Hecke. Dieser Anlasser, immer noch der erste, ist ein Wunder an Ausdauer. Man kann sagen, dieser 1,7 L Dieselmotor von OPEL ist eine Spitzenleistung und wegen seiner Robustheit ideal für Experimente wie meine. Schade, dass die Opel AG so wenig aus ihrer Riesenerfahrung macht.

Fortsetzung folgt

Übersicht BioCar Story

Copyright G.Lohmann - Letzte Änderung 20.10.2002