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BioCar Geschichte und Geschichten - Teil 17

Die AU beim Dieselfahrzeug

In meiner Infobroschüre GELB gibt es seit Jahren die Info 21 mit  wichtigen Hinweisen für Benutzer von unveränderten Biokraftstoffen. Die Abgasuntersuchung beim Dieselmotor wurde eingeführt, weil Autoabgase zurecht im Verdacht stehen, krankheitserregende Stoffe zu enthalten. Bei den Abgasen der Dieselmotoren richtet man den Blick vor allem auf den Anteil an Rußpartikeln. Grundlage dieser Messung ist die Erkenntnis, dass einerseits Russ aus mineralischem Dieselkraftstoff in den Lungen von Säugern Tumoren bilden kann und andererseits die Auslöser dafür in der schwammartigen Substanz der Rußpartikel aufhalten. Der nackte Russ, also der reine Kohlenstoff, löst keine krankhaften Veränderungen aus. Erst die bei unvollständiger Verbrennung entstehenden Kohlenwasserstoffe haben die pathogene Wirkung. Da es sehr viele davon gibt, und sie sich im Russ konzentrieren, haben die Berater des Gesetzgebers den Dieselruß als Schadstoff definiert. Bei der Diesel-AU wird also nur die Menge von Russ bestimmt, die das Fz. Im Fahrbetrieb hinterlässt. Die Überlegung dahinter lautet vereinfacht: Wenig Russ = wenig Schadstoff. Gemessen wird in Gramm pro km, zur Anwendung kommt meist die Trübungsmessung. Hierbei wird der Russ mit dem Abgasstrom auf eine durchsichtige Fläche aufgetragen. Danach wird diese Fläche mit Licht durchleuchtet, die nicht absorbierte Lichtmenge ergibt dann den Messwert. Nach diesem im Wortsinn Ñoberflächlichenì Verfahren wird jeder Diesel-PKW beurteilt. Als dieses Verfahren eingeführt wurde, zunächst A-S-U genannt, gab es sofort Kritik. Die ist  mehr als berechtigt. Diese  Diesel-AU vermindert das Krankheitsrisiko der Bevölkerung nicht nennenswert. Ein paar Blitzlichter mögen das erhellen: Gemessen wird bei Vollgas ohne Last. Am meisten qualmen die Motoren aber bei niedriger Drehzahl mit Last, z.B. beim Beschleunigen. Gemessen wird die Gesamtmenge in Gramm, nicht jedoch die Größe der Partikel. Je kleiner die Rußpartikel sind, umso gefährlicher sind sie. Gemessen wird mit dem Referenzkraftstoff DIESEL, ohne auf die Erkenntnis einzugehen, dass nur Russ aus fossilem Dieselkraftstoff deutlich mutagen wirkt, nicht jedoch Russ aus natürlichen Kraftstoffen.

Diese Art von Abgasuntersuchung am Dieselfahrzeug ist nicht mehr als das Stochern im Nebel. Sie hat nur dort wirklich ihren Sinn, wo Defekte in den Einspritzanlagen aufgezeigt werden. Das dürfte in der täglichen Praxis beim TÜV eher selten sein. Aber die Vorschrift ist nun mal da, und wenn die Plakette auf dem Kennzeichen klebt, fühlt man sich wohler. Mir geht es da nicht anders als der Mehrheit der Autobenutzer. Deshalb bin ich von Anfang an mit jedem meiner Altfett-Umbauten mit jedem Ñneuenì Kraftstoff zur Abgasuntersuchung gefahren. Am Anfang ging es mir darum, ob ich mit meinen umgebauten Fahrzeugen auch mit den exotischen Spritsorten im Rahmen der Vorschriften bleibe. Hätte sich gezeigt, dass sich mit dem Treibstoff ÑAltfett von McDonaldsì der Rußpartikelausstoss erhöht, hätte ich nicht weitergebaut. Aber genau das Gegenteil war der Fall. Als ich den M-MS (Fetti 2) kaufte, war der Nachweis der AU mit Diesel bei den Papieren. Der PASSAT hinterließ etwa 1,6 Gramm Ruß bei Fahrten mit Diesel. Bis 3 Gramm wären zulässig, also kein schlechter Wert. Bei der AU mit Altfett von McDonalds im 70 Liter Zweittank zeigte sich dann, was in den biogenen Alternativen steckt. Auf Anhieb konnte der Rußanteil gegenüber Diesel halbiert werden und ergab bei einigen Messungen nur 1/20 des erlaubten Wertes.


AU bei Auto Büttner


AU bei TÜV M-MS


AU bei TÜV M-ES

Fortsetzung folgt

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Copyright G.Lohmann - Letzte Änderung 21.7.2002