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BioCar Geschichte und Geschichten - Teil 11

Viele ZWBs , die Rücklauf- und Spülproblematik

Das ganze Jahr über baue ich unterschiedliche Varianten der Steuereinheiten. Damit Ein- und Ausbau schneller gehen bekommt der M-MS eine fix montierte Grundplatte von ca. 20 mal 20 cm. Jetzt kann man innerhalb von Minuten jede Variante draufschrauben. An Tank und Heizleitung wird nichts geändert, die arbeiten prima. Vom Schrott hole ich mir bald sehr unterschiedliche Bremsfluidbehälter, die alle etwas gemeinsam haben ñ einen Schwimmerkontakt und unten zwei Anschlüsse. Meine Ananas-Dosen haben ausgedient. Diese neuen ZWB sind also im kurzen Umlauf montiert. Durch den einen Anschluss kommt der Sprit von der Einspritzpumpe, durch den zweiten fließt er ab. Kommt nichts dazu, sinkt das Niveau langsam ab, weil der Motor Sprit verbraucht. Irgendwann wird der Schwimmerkontakt tätig. In seiner alten Funktion hätte er gemeldet, zu wenig Bremsfluid im Behälter. Bei mir schaltete er ein Relais, womit das Umlaufventil geschlossen wurde und das Zulaufventil geöffnet. Die ESPumpe bekam jetzt Sprit von einem der beiden Tanks und über den Rücklauf wurde der ZWB wieder gefüllt.

Die Füllzeit in Sekunden ließ sich über einen Taktgeber einstellen. Das ist in der Patentanmeldung DE 196 35 220 genau beschrieben. Diese Bauart erspart den Rücklauf zum Tank, entlüftet und kühlt den Sprit wenn erforderlich. Obwohl das System -offen- ist, bleibt der Umlauf luftfrei, weil ja unten entnommen wird. Diese Variante wurde später in den weltersten Pflanzenöl-IVECO eingebaut. Warum dieser Aufwand? Immer muss mit zwei Kraftstoffen gefahren werden. Im Dieseltank will man keine zündunwillige Alternative, die würde aber beim Wechsel von Bio auf Diesel in den Tank geführt. Gleichzeitig muss aber der Wechsel schnell gehen, der Pumpeninhalt Bio muss nach möglichst kurzer Zeit verdünnt oder entfernt sein. Und man muss auch die Luft irgendwie wegbringen, die manchmal drin ist. Das löst die ZWB-Variante ganz gut. Man muss einschränken, bei Sprit der nicht fest wird, ganz gut. Mich nervte bei den Fettfahrten, wenn der Schwimmerkontakt durch Fettbrocken behindert und eben kein Sprit in den Umlauf gedrückt wurde. Dann blieb der Motor stehen. Haube auf - AHA - Schwimmer hängt mal wieder - kurz draufgedrückt - Relais macht klack - Haube zu - weiterfahren. Noch schlimmer war es im Winter, wenn nach zu langen Standzeiten des Fett im ZWB ganz fest war. Dann ließ sich der Schwimmer zwar immer noch runterdrücken, aber es lief nichts raus aus dem ZWB. Dann spritzte oben das Diesel raus, bis sich der Auslauf erwärmt hatte. Das konnte man beim Fettbetrieb auf Dauer nicht so lassen.

So entstand das geschlossene ZWB-System. Auch das hatte im Fettbetrieb seine Tücken, arbeitete aber ohne größere Sauereien. Inzwischen hatte ich gelernt, dass man besser kein Fett tankt, das beim Auskühlen knallhart wird. Ich tankte also nur noch Mischungen aus Fett und ÷l, die bei den gerade herrschenden Außentemperaturen noch flüssig waren. So ging auch dann nichts kaputt, wenn man zu lang mit Fett geparkt hatte. Die Sache sollte ja irgendwann idiotensicher werden.

Fortsetzung folgt

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Copyright G.Lohmann - Letzte Änderung 4.5.2002