G. Lohmann Prototypenbau, 81541 München, Welfenstraße12,
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BioCar Geschichte und Geschichten - Teil 11
Viele ZWBs , die Rücklauf- und Spülproblematik
Das ganze Jahr über baue ich
unterschiedliche Varianten der Steuereinheiten. Damit Ein- und Ausbau
schneller gehen bekommt der M-MS eine fix montierte Grundplatte von ca. 20 mal
20 cm. Jetzt kann man innerhalb von Minuten jede Variante draufschrauben. An
Tank und Heizleitung wird nichts geändert, die arbeiten prima. Vom Schrott hole ich mir bald sehr
unterschiedliche Bremsfluidbehälter, die alle etwas gemeinsam haben ñ einen
Schwimmerkontakt und unten zwei Anschlüsse. Meine Ananas-Dosen haben
ausgedient. Diese neuen ZWB sind also
im kurzen Umlauf montiert. Durch den einen Anschluss kommt der Sprit von der
Einspritzpumpe, durch den zweiten fließt er ab. Kommt nichts dazu, sinkt das
Niveau langsam ab, weil der Motor Sprit verbraucht. Irgendwann wird der
Schwimmerkontakt tätig. In seiner alten Funktion hätte er gemeldet, zu wenig
Bremsfluid im Behälter. Bei mir schaltete er ein Relais, womit das Umlaufventil geschlossen wurde und
das Zulaufventil geöffnet. Die ESPumpe bekam jetzt Sprit von einem der beiden
Tanks und über den Rücklauf wurde der ZWB wieder gefüllt.
Die Füllzeit in Sekunden
ließ sich über einen Taktgeber einstellen. Das ist in der Patentanmeldung DE 196 35 220 genau beschrieben. Diese
Bauart erspart den Rücklauf zum Tank, entlüftet und kühlt den Sprit wenn
erforderlich. Obwohl das System -offen- ist, bleibt der Umlauf luftfrei, weil
ja unten entnommen wird. Diese Variante wurde später in den weltersten
Pflanzenöl-IVECO eingebaut. Warum dieser Aufwand? Immer
muss mit zwei Kraftstoffen gefahren werden. Im Dieseltank will man keine
zündunwillige Alternative, die würde aber beim Wechsel von Bio auf Diesel in
den Tank geführt. Gleichzeitig muss aber der Wechsel schnell gehen, der
Pumpeninhalt Bio muss nach möglichst kurzer Zeit verdünnt oder entfernt sein.
Und man muss auch die Luft irgendwie wegbringen, die manchmal drin ist. Das löst die ZWB-Variante
ganz gut. Man muss einschränken, bei Sprit der nicht fest wird, ganz gut. Mich
nervte bei den Fettfahrten, wenn der Schwimmerkontakt durch Fettbrocken
behindert und eben kein Sprit in den
Umlauf gedrückt wurde. Dann blieb der Motor stehen. Haube auf - AHA - Schwimmer
hängt mal wieder - kurz draufgedrückt - Relais
macht klack - Haube zu - weiterfahren. Noch schlimmer war es im Winter, wenn nach zu langen Standzeiten des Fett im ZWB ganz fest war. Dann ließ sich der Schwimmer zwar immer noch
runterdrücken, aber es lief nichts raus aus dem ZWB. Dann spritzte oben das
Diesel raus, bis sich der Auslauf erwärmt hatte. Das konnte man beim
Fettbetrieb auf Dauer nicht so lassen.
So entstand das geschlossene ZWB-System. Auch das hatte im Fettbetrieb seine Tücken, arbeitete aber ohne größere Sauereien. Inzwischen hatte ich gelernt, dass man besser kein Fett tankt, das beim Auskühlen knallhart wird. Ich tankte also nur noch Mischungen aus Fett und ÷l, die bei den gerade herrschenden Außentemperaturen noch flüssig waren. So ging auch dann nichts kaputt, wenn man zu lang mit Fett geparkt hatte. Die Sache sollte ja irgendwann idiotensicher werden.
Fortsetzung folgt
Übersicht BioCar StoryCopyright G.Lohmann - Letzte Änderung 4.5.2002