G. Lohmann Prototypenbau, 81541 München, Welfenstraße12, Tel/Fax 089/484837
Vorbildliche Umbauten - Hr. Engelbertz
Auf die Möglichkeit einen Dieselmotor mit Pflanzenöl bzw. sogar mit Altfetten zu betreiben stieß ich irgendwann im Sommer 2002 durch Zufall auf irgend einer Internetseite. Das wär’s, dachte ich mir, umsonst Tanken bei der örtlichen Pommesbude und nach einigem Überlegen entschied ich mich im Winter 2002/2003 für den BioCar Umbausatz mit Computer. Ich holte die Anlage selbst in München ab und beim Gespräch mit Herrn Lohmann riet dieser mir dringend von Altmaterial im TDI ab, da sich durch evtl. Frittieren von Fisch und Fleisch das Material mit tierischen Fetten anreichert und so eine saubere Verbrennung nicht gewährleistet ist. Also gut dachte ich mir, nicht umsonst Tanken aber dafür güstiger (Rapsöl so zwischen 0,58 und 0,64 Cent). Kaum zuhause wurde der Umbau begonnen der sich so 2 Wochen hinzog, nicht weil es so schwierig war sondern weil er bei -15 Grad in einer engen ungeheizten Garage stattfand. Anschließend zum Aldi, 20 Liter Pflanzenöl gekauft und los ging’s. Es funktionierte alles auf Anhieb Problemlos und im laufe der nächsten Wochen fand ich auch durch’s Internet in der Umgebung Pölhändler wo ich mich mit einigen 30 L Kanistern immer genügend eindecken konnte. Da ich mich mittlerweile auch durch verschiedene Pölforen im Internet durchgelesen hatte kontrollierte ich nach 10000 KM mal den zustand der Einspritzdüsen. Sie wiesen starke Ablagerungen auf, so beschloss ich die Temperatur vor der Einspritzpumpe zu erhöhen. Dies passierte mittels einem vom Kühlwasser beheiztem Wärmetauscher vom Audi A8 und einer ebenfalls bei BioCar zu beziehenden Glühkerzenheizung. Die Glühkerze kann direkt nach dem Motorstart durch einen kleinen Schalter aktiviert werden so das sie den kleinen Kreislauf schon heizt bevor die Mischeinheit auf Pöl schaltet. So bekommt die Einspritzpumpe direkt nach dem Unschalten schon 60 – 65 Grad warmes Pöl was sich nach kurzer Fahrt so bei 85 Grad einpendelt. Außerdem erhöhte ich die Dieselbeimischung von 15 auf 20 %. Nach weiteren 10000 KM kontrollierte ich die Einspritzdüsen erneut und das Bild war im großen und ganzen OK. Nicht so wie bei reinem Dieselbetrieb aber besser als bei manchem Fahrzeug welches mit Biodiesel betrieben wird so die Aussage vom Bosch-Dienst. Ich habe nun etwas über 30000 KM mit Pöl gefahren dabei ungefähr 1200 L Pöl verbrannt, den Rest Diesel bei einem Durchschnittsverbrauch von 5,6 – 5,7 L mit einem serienmäßigem 110 PS TDI. Es ist also durchaus möglich auch bei modernen Dieselmotoren unter Beachtung solcher Dinge wie Kraftstofftemperatur und Dieselbeimischung relativ gefahrlos mit Pflanzenöl zu fahren. Hans Eichel wird’s sicher nicht gerne hören aber Jürgen Trittin fährt bestimmt voll drauf ab.
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