Selbstfindungsminister und Buchautor Habeck

Man fragt sich, wie gut ein Minister schlafen kann, der unentwegt über Themen referieren muss, von denen er nichts versteht. Habeck leitete gerade eben bei den Scheichs den Kauf und die Lieferung von Energie für deutsche Haushalte und Unternehmen ein. Zweifellos eine der zentralen Aufgaben eines Wirtschaftsminister, deren glückliche Lösung Lob und Schulterklopfen ergeben wird. Aber kann der eingeschlagene Weg überhaupt zum Ziel führen? Weil Habeck viele Fragen aus eigenem Wissen nicht beantworten kann, ist er auf Berater angewiesen. Wir wissen nicht, wer ihm geraten hat, tiefgekühltes verflüssigtes Erdgas einzukaufen. Unbestreitbar und belegbar ist, bis verflüssigtes Erdgas in Deutschland und Europa landet, ist mindestens ein Drittel der ursprünglichen Energiemenge verpufft, verloren. Komprimieren und verflüssigen von Gasen ist enorm energieaufwändig und die Scheichs werden sich das bezahlen lassen. Damit ist sonnenklar, verflüssigtes Erdgas (LPG) kostet mindestens ein Drittel mehr als das Erdgas das jetzt aus den Pipelines zu uns kommt. Weiß Habeck was er da einfädelt? Er weiß es nicht, sonst würde er nicht zeitgleich vorschlagen, eine Wasserstoffpipeline aus der Wüste zu uns zu bauen. Habeck träumt von Grünem Wasserstoff für deutsche Haushalte und Unternehmen. Die Solaranlagen müssten aber zuerst mal gebaut und bezahlt werden, ein schöner Großauftrag für die Chinesen. Habeck weiß auch nicht, will man Meerwasser spalten zur Gewinnung von Wasserstoff, muss man es zuerst entsalzen und entmineralisieren (kostet 5-10% Energie). Damit ein Gas in einer Röhre langfristig vorankommt, muss man pumpen. Beim Erdgas erledigen diese Aufgabe Kompressoren, deren Kraft natürlich aus dem Gas kommt, das sie weiterbefördern. Schade um den schönen Grünen Wasserstoff, wenn er alle paar hundert Kilometer in Verdichtern verheizt wird. Da werden die Solarzellen in der Wüste kaum nachkommen. Und welche Mengen kommen am Bestimmungsort an? Sieht nicht gut aus die Berechnung wenn man weiß, Wasserstoff ist flüchtig wie kein zweites Gas. Es entweicht unaufhaltsam aus allen Gefäßen und verschwindet spurlos im Weltall. Und wie lagert man Wasserstoff am Bestimmungsort? Da bietet sich wieder verdichten und verflüssigen an. Ja, das geht aber nur mit Verlust. Verdichten und verflüssigen verzehren ein Drittel der in der Menge enthaltenen Energie. Dabei entstehen als Abfall riesige Mengen Wärme, für die es keine vollständige Verwendung gibt. Und weiß Habeck, Kyrobehälter können nicht verschlossen werden. Aus ihnen entweichen täglich 1-2% des Inhalts. Er weiß es nicht und seine Märchen kann er vielleicht in seinem nächsten Kinderbuch verwerten, für die deutschen Haushalte und die Wirtschaft sind sie nutzlos. Bleibt zu fragen, wie lang sich Habeck auf dem angesägten Ast halten kann, jedes wissenschaftliche Gutachten zum Thema Energietransport kann ihn aus dem Amt schleudern.

 



Georg Lohmann, April 2022