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Warnung vor unbehandelten Altölen/Fetten

In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres kam es bei mehreren Fahrzeugen zu Schäden, die zuvor nicht aufgetreten sind. Die in der Heizleitung verwendeten Schläuche aus Polyamid oder Polyurethan versprödeten im heißen Bereich direkt hinter dem Einlauf des Heizwassers. Anschließend wurden die Schläuche undicht und Kühlwasser drang in den Kraftstoffschlauch ein. Dieser Defekt macht eine aufwändige Erneuerung der Heizleitung erforderlich, indem der Kraftstoffschlauch neu durchgezogen werden muss. Zunächst wurde angenommen, dass zu hohe Heizwassertemperaturen Ursache der Schädigung sind. Im Herbst 2001 wurde erstmals eine Einspritzpumpe durch das Mischöl einer Abfallentsorgerfirma geschädigt, sodass ein Austausch erforderlich wurde. Das Fahrzeug war zuvor 2 Jahre problemlos gefahren. Eine Analyse der defekten Teile ergab massive Oberflächenerosion an den Hochdruckelementen aus gehärtetem Stahl. Dieser ist nicht säurebeständig. Unsere Nachforschungen ergaben, dass der Lieferant ohne uns zu informieren, statt des bestellten gebrauchten Sojaöles Mischöle mit nicht bekannter Zusammensetzung auslieferte. Das zuvor gelieferte Sojaöl aus einer Lebensmittelherstellung, dessen Unbedenklichkeit in der Diplomarbeit von O.Soyk belegt ist, war nicht mehr verfügbar. Meiner Aufforderung, den Säuregehalt der auszuliefernden Ware zu überprüfen, mochte der Lieferant nicht nachkommen.

Schlussfolgernd muß an dieser Stelle eingeschätzt werden, daß selbst optisch gut erscheinende Altöle/Fette möglicherweise zu Schäden am Einspritzsystem und im Brennraum führen können. Der Grund hierfür ist die im Gegensatz zu Diesel sehr hohe Affinität des Pflanzenöles/Fettes zu Wasser und die damit verbundene Fähigkeit, Salze, Säuren, Phosphate und andere schädigende Stoffe aufnehmen zu können. Mit Filtration allein ist also in diesem Zusammenhang gar nichts zu erreichen. Hinzu kommt noch die unter dem Einfluß von Wasser und Hitze ablaufende Abspaltung der Fettsäuremoleküle vom Glycerinmolekül (Hydrolyse). Dadurch verschlechtert sich die Säurezahl des "gealterten" Öles/Fettes. 

Die Bestimmung der Säurezahl ist ein einfaches Verfahren. Die Säurezahl, ausgedrückt in mg Kalilauge pro Gramm Prüfgut (mg KOH/gr.), ist mitentscheidend für die Brauchbarkeit der Biotreibstoffe. Sie muss selbstredend vor der Auslieferung der Öle bekannt sein. Werte über 2,0 sind zu vermeiden. (Siehe hierzu -Gelbes Heft 69, Begleitforschung zur Standardisierung von Rapsöl als Treibstoff..... Erhältlich über Bayr. Landwirtschaftsministerium, PF 220012, 80535 München).Der Säuregehalt lässt sich unter anderem durch Mischen mit Frischöl (Raffinat) senken, das immer einen niedrigen KOH-Wert hat.

Die ultimative Lösung zur Behandlung uns Aufarbeitung alter Öl-Fettgemische (ab September 07)

 


August 07