G. Lohmann Prototypenbau, 81541 München, Welfenstraße12, Tel/Fax 089/484837
 
 

Offener Brief an die Adam Opel AG, Rüsselsheim

Sehr geehrter Herr Opel,

heute (12.12.2001) lese ich in der FAZ, dass Ihr Geschäft beängstigend schlecht läuft. Ein Verlust von 1 500 000 000 DM ist wirklich kein Pappenstiel und Ihre Mutter wird sehr ungehalten sein. Auch wenn Normalmenschen wie Lieschen Müller und ich sich vorstellen, um 1.5 Milliarden zu verlieren, muss man sie ja vorher gehabt haben.

Also wird es so schlimm nicht stehen um die Adam Opel AG. Es wird ja auch helfen, wenn Sie wie angekündigt, 42 000 Stellen streichen. Dahinter stehen ja 42 000 Lohnempfänger, die unverschämt, wie die nun mal sind, gutes Geld für schlecht verkäufliche Ware fordern. Dass diese frechen Menschen nun keine OPEL-Fahrzeuge mehr kaufen werden, spielt angesichts Ihrer rückläufigen Verkaufszahlen auch keine große Rolle mehr. Den Platz 2 auf der Statistik der Erstzulassungen haben Sie ja unlängst verloren.

Richtig Gedanken mache ich mir um die Gründe dieses Niedergangs. Mir ist aufgefallen, dass die Hersteller von biodiesel- tauglichen Fahrzeugen wie VW und Daimler viel besser dastehen. Sie, Herr Opel, gehören nicht dazu. Na klar, die paar Fans von regenerativer Energie könnten Ihren Verlust auch nicht wegbügeln. Aber steht nicht hinter diesem Angebot auch Biodiesel fahren zu können, ein bisschen Freiheit für den Kunden? Wollen Sie ihm diese Freiheit nicht gönnen?

Steht nicht dahinter auch die Bereitschaft, die ausgelatschten Hohlwege zu verlassen?

Sie wollen vielleicht, aber Ihre Mutter erlaubt es nicht. Ihre Mutter mag die nachwachsenden Treibstoffe nicht. Ihre Mutter setzt weiter auf Mineralöl, weil sie damit reich und fett geworden ist. Ihrer Mutter ist es egal, dass innerhalb einer Generation Erdöl knapp und teuer sein wird. Dann werden die Autohersteller mit den ökologisch vernünftigen Alternativen die besten Geschäfte machen. Herr Opel, machen Sie sich frei von Ihrer übermächtigen Mutter. Ihre Mutter ist gefährlich.

Nehmen Sie allen Mut zusammen und wagen Sie was. Ich habe das auch getan und fahre gut damit. Meinen OPEL ASTRA habe ich auf den Kraftstoff reines Pflanzenöl umgebaut. (Nicht Biodiesel, davon geht Ihre Einspritzpumpe kaputt!) Inzwischen habe ich 35 000km hinter mir und etwa 2000 Liter Fritieröl verfahren. Diesel brauche ich nur ganz wenig, im Sommer 0,5 Liter auf 100 km. Das macht richtig Spaß und ist auch ökologisch. Denn Fritieröl vermehrt nicht den CO2- Gehalt der Atmosphäre.

Sie mit Ihren Möglichkeiten könnten das auch. Innerhalb von kurzer Zeit könnten Sie Fahrzeuge anbieten, die mit Diesel und regenerativen Treibstoffen fahren können. Für den Anfang würde schon helfen, die Infoblätter von BioCar aufmerksam zu lesen.

Sie brauchen gar keine neuen Motoren. Und die Sache mit dem Wasserstoff ist doch nur ein Schlaftrunk fürs Volk. Wasserstoff ist keine Energiequelle sondern ein Energiespeicher. Wie eine Autobatterie. Unsere Sonne ist eine Energiequelle, lassen Sie mal in diese Richtung denken, das wird sich auszahlen.

Grüße aus Bayern

Georg Müller


Copyright G.Lohmann 12/2001