G. Lohmann Prototypenbau, 81541 München, Welfenstraße12,
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BioCar und die Japaner
Im Dezember 1999 war ich auf Einladung
des japanischen Unternehmens ALEPH Inc. in Japan und habe dort einen Traktor
mit der BioCar-Technik ausgerüstet. Das Fahrzeug wurde für diesen
Umbau neu gekauft, am Umbautag waren genau 0,8 km auf dem Tacho. Der notwendige
Zweittank wurde in Japan nach meinen Anweisungen gefertigt und war schon
am Fahrzeug montiert, als ich mit dem Umbau begann. Der Umbau wurde auf
einer Farm durchgeführt, der Eigentümer will das Fahrzeug dort
einsetzen und mit neuem und benutztem Friteusenöl betanken. In dem
Unternehmen fallen pro Tag geschätzt 2000 Liter gebrauchtes Friteusenöl
an, deren Entsorgung in Japan Kosten verursacht.
Am Vormittag des ersten Umbautages waren
bei meinem Eintreffen schon anwesend: die Übersetzerin Frau Witt,
der Mechaniker Herr Shimojima und der Chefkonstrukteur des Auftraggebers
Herr Eiichi Suzuki. Gemeinsam haben wir bis zum Nachmittag des nächsten
Tages das Fahrzeug auf Pflanzenöl umgerüstet und mehrere Probefahrten
in der winterlichen Landschaft Hokkaidos unternommen.
Was ist daran so wichtig?
Schauen wir zurück. Im August 1995
stellte ich meine Idee der Patentstelle des Fraunhofer Institutes in München
vor. Ich bat um Unterstützung bei meinem Vorhaben, Fahrzeuge mit meiner
Technik auf die Verwendung von Altstoffen als Dieselersatz umzurüsten.
Leider stiess ich dabei mit einem Herrn Dr. Mayer zusammen. Obwohl aus
meinen eingereichten Unterlagen eindeutig hervorging, dass bei meinem Verfahren
keine Änderung der Motoren nötig ist, erklärte mir Dr.Mayer
am Telefon ausführlich: Zitat ÑHerr Lohmann, stecken Sie kein Geld
in die Neuentwicklung von Motoren, die Industrie ist da völlig zu.
Neuentwicklung von Motoren interessiert die nicht, das kostet pro Motor
300 Millionen.ì Genau deshalb ist mein Verfahren interessant, ich lasse
die Motoren wie sie sind.
Nach wenigen Wortwechseln platzte mir
der Kragen, weil ich erkennen musste, dass Dr. Mayer meine Unterlagen nicht
gelesen oder nicht verstanden hatte. Ich verzichtete darauf, Herrn Dr.Mayer
persönlich kennenzulernen und habe seit dem nirgendwo um Unterstützung
nachgesucht. Wie vielen Tüftlern mag es schon ähnlich ergangen
sein?
Der Eigentümer der japanischen Firma,
Herr Akio Shoji, hat mir gut zugehört. Er hat wenige Minuten lang
Vorteile und Unwägbarkeiten gegenübergestellt und mich dann nach
Japan zum Umbau des Traktors eingeladen. Solche Männer täten
Deutschland gut, so kann man dieses Jahrtausend gestalten.
Glückliches Japan.