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Präsident Bush und Konrad Kleinknecht
Am 20.4.2001 schrieb Prof. Konrad Kleinknecht
in der FAZ, dass Hemingways Buch
"Schnee auf dem Kilimandscharo" bald Schnee
von gestern sein wird. Vier Fünftel des dort 1912 vorhandenen Gletschers
sind für immer verschwunden, auf der ganzen Welt gehen die Eismassen
zurück und die riesige Eismasse der Arktis hat sich in 22 Jahren um
die Hälfte verringert. Nach allem was wir bisher über den Präsidenten
der USA wissen, wird er seine Berater konsultieren müssen, wenn es
um die Lage des Kilimandscharo geht.
Die Veränderungen am Nordpol bekommt
das amerikanische Volk schon zu spüren. Nach Aussage der Münchner
Rück, der größten Versicherung der Versicherungen, sind
die Schäden durch Naturkatastrophen in 40 Jahren um das Achtfache
gestiegen. Vor wenigen Tagen konnten wir die Fernsehbilder von den Überschwemmungen
am Mississippi sehen. Dort stand das Wasser so hoch, wie seit 50 Jahren
nicht mehr. Eigentlich ist es oft genug gesagt worden, die Zunahme des
C02-Gehaltes der Luft von 280 ppm im Jahr 1840 auf 360 ppm heute, geht
einher mit einer Änderung des Weltklimas.
Warum kann oder will Bush darauf nicht reagieren wie erforderlich?
Jeder Amerikaner bläst pro Jahr 22
Tonnen C02 in die Luft, das sind viele Tonnen Kohle, Erdgas oder Erdöl.
Zu Erdöl hat aber der Texaner Bush ein besonderes Verhältnis,
ist doch die Familie Bush erst durch Erdöl richtig reich geworden.
Jetzt sagt Bush, dass er nichts unterstützen wird, was Amerikas Wirtschaft
schadet. Möglicherweise ist es aber jetzt schon so, dass Amerikas
Art zu wirtschaften dem Rest der Welt schadet.
Sicher ist eines: Der CO2-Ausstoss durch
menschliche Aktivitäten ist derzeit 10 mal so gross wie der gesamte
Atmungseffekt der Pflanzen dieser Erde. Da wird das Argument der Amerikaner
lächerlich, CO2 ist Pflanzendünger. Jetzt wird jede Pflanze mit
der Zehnfachen Menge "Dünger" überschüttet, die sie aufnehmen
kann. Machen Sie das mal mit den Blumen auf Ihrem Fensterbrett.
Im Januar 99 habe ich unter der Zeile "Der Golfstrom und das Autofahren" (Info 17) auf die Forschungsarbeit von Stefan Rahmstorf aufmerksam gemacht, der auf die logischen Folgen einer weiter abschmelzenden Eismenge im Nordmeer rund um den Pol hinweist. Demnach ist das Umkippen des Klimas auf der nördlichen Halbkugel kein langsamer Prozess, sondern geschieht so plötzlich, dass die Anpassung der Menschen nicht möglich ist. Das Ausbleiben des wärmenden Golfstroms wird in seiner Langzeitwirkung Millionen Menschen das Leben kosten http://www.pik-potsdam.de.
Die Menschheit hat es in der Hand, ob sich
die Naturkatastrophen weiter häufen oder ob man zum vernünftigen,
nachhaltigen Umgang mit den Gaben der Natur zurückkehrt. Jeder kann
heute damit anfangen, bei George W. Bush wird es noch etwas dauern.
Konrad Kleinknecht ist Klimaschutzbeauftragter der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
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