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BioCar - Umbauten auf dem Prüfstand

Im Rahmen einer Diplomarbeit wurden 1998 drei Umbauten von BioCar umfang-reichen Messungen unterzogen. Die Messungen wurden auf dem Prüfstand der Bundeswehrhochschule München/Neubiberg unter der Leitung von Prof.Dipl.Ing Sagerer von Dipl.Ing Olaf Soyk durchgeführt. Unter der Aufgabenstellung "Eignung von aufbereiteten Altfetten zum Betrieb eines Dieselmotors" wurden im Kern folgende Untersuchungen vorgenommen:

 Es wurden ausschließlich Recycling-Materialien als Dieselersatz verwendet, deren Bereitstellungskosten zwischen null und 0,80 DM liegen. Das Soya-Öl kommt aus einer Backstraße, das Sesam-Öl wurde als Massageöl benutzt, das McDonalds-Fett

wurde zur Pommes/AppelPie Zubereitung genutzt, das Imbissbudenfett kam mit diversen Lebensmitteln in Kontakt. Die eingesetzten Alternativkraftstoffe wurden durch Filtern gereinigt und im Versuch auf 50 bis 110° C aufgeheizt.

Der Kraftstoffvergleich brachte u.a. folgende Ergebnisse:

Auf dem Prüfstand waren Fahrzeuge mit unveränderten Original-Motoren. Die Messungen wurden an einem Vorkammermotor, einem Vorkammermotor mit Aufladung und an einem Direkteinspritzer mit Aufladung durchgeführt. Der TDI wurde während des Versuchs zweimal über die Glühkerzenöffnung endoskopisch untersucht. Die Fahrzeuge sind in privater Hand und täglich im Einsatz.

Im Hinblick auf praktikable Möglichkeiten der CO2-Reduzierung wurde in 4 Szenarien geprüft, inwieweit der Einsatz von unveränderten Treibstoffen aus Recyclingmaterial

zu einer Minderung von CO2-Emission führt. Im Ergebnis läßt sich belegen, daß in zwei Szenarien herkömmliche Dieselfahrzeuge die Grenzwerte des 3-Liter-Autos deutlich unterschreiten können, wenn sie mit der beschriebenen Technik ausgestattet sind und die entsprechenden Kraftstoffe verfahren.

Die Untersuchung hat auch ergeben, daß ohne großen technischen Aufwand weitere Verbesserungen möglich sind. Besonders die Optimierung der Verbrennungsabläufe über eine präzise Temperatursteuerung bei den unterschiedlichen Kraftstoffen läßt Verbesserungsmöglichkeiten zu. Sehr wünschenswert wäre demnach auch eine gleichartige Untersuchung mit der derzeit modernsten Hochdruck-Einspritztechnik.

 

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